26.11.2020
Der Natchez Trace war vor 200 Jahren eine der wichtigsten Routen Amerikas, der die Hafenmetropole Natchez am Mississippi mit dem Hinterland und Nashville verband. Ureinwohner, Trapper, Händler und Siedler waren auf ihm unterwegs durch sonst unwegsame Wildnis. Mit der Dampfschifffahrt und Eisenbahn verlor er an Bedeutung und geriet in Vergessenheit. Bis er im 20. Jahrhundert Teil des National Park Systems wurde, geschützt und bewahrt. Heute ist der Trace einer der schönsten Highways und traumhafte Radstrecke...
Also habe ich mein Mountainbike mit Bikepacking-Taschen ausgestattet, das Nötigste verstaut und bin aufgebrochen, von Nord nach Süd. Aus der Kälte in die Wärme. Tatsächlich waren die ersten Nächte frostig, aber je weiter ich durch Mississippi geradelt bin, desto wärmer wurde es. Am Ende gab's sogar noch mal T-Shirt-Wetter bei 25 Grad und strahlender Sonne.
Am Wegesrand immer wieder Stopps mit Infotafeln zu Erdhügeln der Ureinwohner oder historischen Stätten, wo Rasthäuser, Landesgrenzen und Missionsschulen lagen. Campiert habe ich meist auf kostenlosen Zeltplätzen, die die Nationalpark-Behörde angelegt hat. Nach 800 Kilometern durch Tennessee, Alabama und Mississippi in gut einer Woche stand ich dann wieder am Mississippi, wo ich vor zwei Jahren bei meiner Kajaktour auf Amerikas längsten Flüssen angelandet war.
Fazit: ein wirklich lohnenswertes Mikroabenteuer, das entschleunigt und einen vielschichtigen Blick in die amerikanische Geschichte ermöglicht. Deswegen wollen wir dazu auch eine Bonusepisode für den 50 STATES Podcast produzieren. Ich breche also in den nächsten Tagen noch mal auf, um ein paar Interviews entlang der Strecke zu sammeln ;-)
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